Alpenbock

Rosalia alpina, der Alpenbock

Ein wunderschöner, sehr seltener, Bewohner der Schwäbischen Alb.

Er steht auf der Roten Liste und gilt als stark gefährdet.

Auf der Alb findet man ihn teilweise entlang des Traufs und im Oberen Donautal. Ansonsten in Deutschland nur noch am Alpenrand. Sein Lebensraum sind lichte Buchenwälder mit sonnigen Hängen.

Die Larve entwickelt sich über 2-4 Jahre im Buchentotholz. Im Frühjahr findet die Verpuppung statt. Das Schlupfloch wird vorbereitet, und im Sommer beginnt dann die Flugzeit der erwachsenen Käfer. Bis zu knapp 4 cm groß werden die Käfer, und sind trotz ihrer graublauen bis leuchtend hellblauen Färbung auf der Buchenrinde recht gut getarnt. Besonders auffällig aber, sind die langen Fühler mit den Haarbüscheln. Beim Männchen, das etwas kleiner ist als das Weibchen, sind die Fühler deutlich länger als der Körper. Die Lebensdauer des Alpenbocks beträgt nur wenige Wochen.

Während dieser Zeit besetzen die Männchen, sie schlüpfen bereits ein paar Tage vor den Weibchen, ihr Revier auf der Rindenoberfläche eines gut besonnten Stammes mit Rindenrissen. Dieser Platz wird dann gegen weitere Männchen verteidigt, anfliegende Weibchen werden versucht zu begatten.

Das begattete Weibchen legt die Eier in Risse und Spalten der abgestorbenen Buchen.

Die Larven können sich dann über die nächsten Jahre entwickeln, bis es wieder an der Zeit ist, im hoffentlich noch vorhandenen Buchenbestand, ein Plätzle zur Fortpflanzung zu finden.

2023

Rosalia alpina, der Alpenbock ist eines unserer Lieblingsmotive im Sommer. Es ist Mitte Juli und schon recht warm, ob die kleinen Blauen schon da sind?

Man könnte ja mal schauen. Also los geht’s. Und siehe da, die ersten Reviere sind schon besetzt. Wieder richtig schön die blauen Käfer im grünen Buchenwald.

Einige rennen ganz schön flott den Stamm rauf und wieder runter, da können wir ein paar „Mitzieher“ versuchen.

Am nächsten Tag kommen wir gleich wieder und finden noch ein paar Käfer mehr. Dazu gibt es Bilder vom Waldbrettspiel und der Waldeidechse.

Viel zu schnell vergeht die Zeit bei den schönen Käfern. Nach dem Alpenbock ist vor dem Alpenbock, und so freuen wir uns schon auf nächstes Jahr.

2022

Ende Juli, es ist heiß.

Lange Fühler tasten sich durch den Wald. Blaue Füße huschen lautlos über Buchengrund. Jetzt ist seine Zeit gekommen, der Alpenbock ist wieder unterwegs.

Und ja, natürlich sind wir wieder im Revier des schönen Käfers unterwegs.

Vor vier Jahren haben wir ihn hier zum ersten Mal entdeckt, es ist schön ihn jedes Jahr wieder zu sehen. Eigentlich haben wir ja schon jede Menge Bilder vom „Blauen Bock“ , aber es geht nicht anders, sobald einer vor dem Objektiv auftaucht geht der Finger automatisch zum Auslöser. Und so entstehen während ein paar entspannter Stunden halt wieder neue Fotos vom „Blauen“.

Bis zum nächste Jahr auf der Alb im Buchenwald.

2021

Noch knapp zehn Tage, dann haben wir schon August. Also nichts wie los zum Alpenbock. Es ist bei weitem nicht so warm wie in den letzten Jahren.

Mal sehen, ob sie trotzdem schon da sind. Am alten Brutbaum ist nichts zu sehen, vielleicht fehlt ja auch noch ein bisschen Sonne.

Wir gehen weiter hoch zum Holzlagerplatz, doch der ist im Gegensatz zu letzten beiden Jahren leer. Es wurde schon alles abtransportiert.

Einerseits gut für den blauen Käfer, andererseits schlecht für uns, da wir auf den lagernden Stämmen immer fündig wurden. Wir laufen weiter und suchen die stehen gelassenen Buchenstümpfe ab. Nach längerem Suchen entdecken wir zwei Käfer. Ein weiterer fliegt gerade nach oben in eine Buche.

So nach und nach finden wir noch ein paar weitere Exemplare, und auf dem Rückweg entdecken wir nun auch noch welche an der alten Buche.

Das waren wieder ein paar schöne Stunden beim Alpenbock.

Zwei Tage später steigen die Temperaturen noch etwas und wir begeben uns nochmal ins Alpenbock-Land.

Wir haben einen entspannten Tag auf der Alb und kommen mit gut gefüllten Speicherkarten wieder nach Hause.

Es ist einfach jedes Jahr aufs Neue faszinierend, wenn man die blauen Käfer sieht und Fotos machen kann.

Auf dem Rückweg entdecken wir noch ein paar schöne Schmetterlinge

2020

Ein Sommer ohne Alpenbock?

Das geht ja gar nicht, sobald die Temperaturen passen begebe ich mich wieder ins Alpenbockrevier.

Es ist jedes Mal eine Freude diese faszinierenden Lebewesen wieder zu entdecken.

Wie im letzten Jahr sind wieder einige Käfer auf den zum Abtransport gelagerten Stämmen unterwegs. Aber auch am alten, großen Brutbaum und an anderen Stellen sind mehrere zu sehen. Einige fliegen auch umher.

Ich versuche noch ein paar neue Perspektiven einzufangen. Ist gar nicht so einfach, manche sind ganz schön flott am Baum unterwegs. Nach zwei Besuchen sind die Speicherkarten aber doch wieder gut gefüllt und beim Sortieren der Bilder würde ich am liebsten gleich wieder los zu den kleinen „Blauen“.

JB Juli 2020

2019

Was macht man im Hochsommer, wenn es richtig warm ist?

Richtig man geht auf die Alb in den Buchenwald, denn dort hat man die Chance den Alpenbock zu sehen.

An zwei Tagen im August mache ich mich auf den Weg zu diesem wunderschönen Käfer mit seinem blaugrauen Samtmantel und den imposanten Fühlern.

Beim ersten Besuch finde ich die „Blauen“ erst am Nachmittag. Etwas abseits von den mir bekannten Brutplätzen haben sie es sich auf, am Wegrand gelagerten, Buchenstämmen gemütlich gemacht.

An die zehn Exemplare sind auf und zwischen den Stämmen unterwegs. Nicht ganz ungefährlich für den Nachwuchs. Denn erfolgt die Eiablage auf diesen Stämmen haben die Larven, nach einem Abtransport des Holzes zur Weiterverarbeitung, kaum eine Chance zu überleben.

Bei meinem zweiten Besuch, eine Woche später, sind auch die bekannten Brutplätze gut belegt.

Das lässt auf zukünftige Käfergenerationen hoffen.

JB August 2019

2018

Durch Zufall stoße ich bei der Suche nach einer Wanderung auf die Wegbeschreibung einer Waldbegehung. In der Beschreibung ist ein Brutbaum des Alpenbocks direkt am Wanderweg erwähnt. Das klingt interessant, so einen Käfer würde ich auch gerne mal sehen.

Ende Juli ist es mit knapp 30 Grad gut warm, machen wir einen Versuch und fahren auf die Alb.

Vom Bahnhof sind es jetzt bereits 3 Kilometer und 200 Höhenmeter, da kommt man leicht ins Schwitzen. Nach der nächsten Kehre sehe ich am rechten Wegrand eine große abgestorbene Buche. Bei näherer Betrachtung sieht man auch ca. 1 cm große ovale Löcher, das müsste passen. Aber wo sind die Käfer? Nichts zu sehen, doch da weiter oben im Baum sieht man die langen Fühler im Gegenlicht.

So groß und doch so klein, so auffällig und doch so gut getarnt. Da ist plötzlich noch einer. Und hier kommen gleich zwei um den Baum herum.

Im weiteren Wegverlauf finde ich noch mehr von diesen schönen Käfern. Sie sitzen meist auf den etwa 1,50 m hohen Buchenstümpfen.

Jetzt mache ich in Ruhe noch ein paar Aufnahmen. Schön sie entdeckt zu haben.

JB Juli 2018