Der Schwarze Apollo (Parnassius, mnemosyne) ist mit seinen 50 bis 60 mm Spannweite etwas kleiner als der Apollofalter und gehört ebenfalls zur Familie der Ritterfalter. Der Körper ist schwarz, das Weibchen hat am Hinterleib unten gelbe Flecken. Die Flügel sind weiß mit je zwei schwarzen Punkten auf den Vorderflügeln. Die Spitzen der Vorderflügel sehen aus wie Pergamentpapier und sind fast durchsichtig.
Wie der Apollofalter ist der Schwarze Apollo stark gefährdet bzw. vom Aussterben bedroht. Hauptgrund dafür dürfte der Verlust des Lebensraumes sein.
Sein Lebensraum sind sonnige Lichtungen und Ränder von Lichten Laubwäldern. Dazu gut besonnte Bestände des hohlen Lerchensporns als Futterpflanze im Raupenstadium. Daran angrenzende offene Flächen mit blütenreichen Wiesen und Hochstaudenfluren als Nahrungsquelle für die Falter während der Flugzeit von Ende Mai bis Anfang Juli. In Deutschland gibt es aktuell nur noch wenige Vorkommen und in Baden-Württemberg nur noch im Bereich der Schwäbischen Alb.
2023
Eigentlich wollte ich ja wieder früher …
Dann wurde es halt doch wieder Mitte Juni bis ein Besuch beim Schwarzen Apollo möglich war. Zuerst war weit und breit nichts zu sehen. Doch dann entdecke ich so nach und nach ein paar Falter. Insgesamt zähle ich fünf weibliche Exemplare des Schwarzen Apollo.
Dickkopffalter laben sich ebenfalls an den Disteln. Ein Weißbindiges-Wiesenvögelchen ist immer wieder zu sehen. Schwarzspanner, Gelbwürfeliger Dickkopffalter, Perlmuttfalter und Scheckenfalter kommen noch hinzu. War wieder schön und nächstes Mal dann vielleicht doch schon Ende Mai.
JB Juni 2023
2022
Der frühe Vogel … oder so. Jedenfalls klappt es in diesem Jahr. Anfang Juni bin ich an zwei Tagen im Revier des Schwarzen Apollo.
Es segeln einige Falter umher. All zu viele Futterpflanzen blühen noch nicht, so ist es etwas schwierig mit den Aufnahmen.
Teilweise sind sie auch recht schwer zu entdecken, aber mit große Brennweite gelingen dann doch einige Fotos.
Es sind auch sonst noch einige andere Falter zu sehen, besonders gefreut habe ich mich über Eumedonia eumedon den Storchschnabel-Bläuling.
2021
Wie war das, nächstes Jahr muss ich früher … meistens kommt es anders als man denkt.
Erst in der zweiten Junihälfte klappt es mit einem Besuch im Habitat des Schwarzen Apollo. An zwei Tagen bin ich vor Ort. Ein paar wenige kann ich entdecken und fotografieren. Aber Hauptsache sie sind wieder da und fliegen noch. Wiedermal ein schönes Erlebnis.
Das zweite Vorkommen des Schwarzen Apollo auf der Schwäbischen Alb konnte ich mittlerweile lokalisieren. Mal sehen, vielleicht geht da ja nächstes Jahr etwas.
Schwarzer Apollo
Was sonst noch so fliegt
JB Juni 2021
2020
Ab und zu werde ich gefragt, wie ich denn meine speziellen Fotomotive finde. Es bedarf einige Zeit an Recherche im Internet und Nachschlagen in Naturbüchern und noch viel mehr Zeit draußen in der Natur.
Hier mal ein Beispiel wie so etwas ablaufen kann:
Ich suche noch ein paar Infos zum Apollofalter, und stoße dabei auf den Schwarzen Apollo.
Noch so ein faszinierender Flattermann, wäre doch schön von ihm auch ein paar Bilder machen zu können.
Auf einer Verbreitungskarte dieser Art finde ich nur an zwei Stellen in Baden-Württemberg Einträge, und zwar im Bereich der Schwäbischen Alb. Schnell wird klar, der „Schwarze“ ist genau so selten wie der „Rote“.
In einem Managementplan für ein Schutzgebiet, für Natur und Landschaft auf der Schwäbischen Alb, entdecke ich eine Auflistung von Artnachweisen des Schwarzen Apollo aus 2017.
Nach dem Motto „wer suchet, der findet“ wandere ich ab Juni über einen Zeitraum von zwei Wochen an mehreren Tagen, mit der Fotoausrüstung im Rucksack, durch die verschiedenen Gebiete, allerdings ohne Erfolg.
Bei weiterer Recherche findet sich ein Zeitungsartikel aus dieser Gegend, in dem von guter Zusammenarbeit zwischen Waldbewirtschaftung und Naturschutz, zum Erhalt des Lebensraumes für den Schwarzen Apollo, die Rede ist. Unter anderem durch Auflichtungsmaßnahmen und späterer Mahd der Wiesen. Der Name der Gemarkung ist im Artikel erwähnt, so scheint eine nochmalige Suche doch recht vielversprechend.
Es ist zwar schon gegen Ende der Flugzeit des Schwarzen Apollo, aber ich ziehe wieder los. Das Habitat des „Schwarzen“ finde ich an diesem Tag dank dem Zeitungsartikel relativ schnell. Nach ungefähr 2 Stunden entdecke ich das erste Exemplar. Im typischen Apollo-Segelflug kommt er über die Wiese und fliegt hinter mir den Hang hoch. Prima es hat geklappt. Nach einer Weile entdecke ich noch einen am Rotklee saugend. Ein Foto darf ich machen, bevor er weiter segelt. So langsam wird es Zeit für die Heimfahrt, Bus und Bahn warten nicht. Ich beschließe kurzer Hand morgen wieder zu kommen. Schön ihn gesehen zu haben. Am nächsten Tag kann ich noch ein paar Aufnahmen machen, es sind aber wieder nur zwei Falter unterwegs.
Nächstes Jahr muss ich unbedingt früher kommen.
JB Juni 2020