Wasserfälle, Höhlen, Wälder, Burgruinen, Aussichtspunkte und dazu eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt haben wir uns für unseren Frühjahrsurlaub vorgestellt.
Ach ja, und das Ganze noch bitte umweltfreundlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.
Jetzt wird’s schwierig, aber doch sowas gibt es. Und zwar um Bad Urach herum.
Der Luftkurort Bad Urach liegt eingebettet zwischen Hangbuchenwäldern im Ermstal.
Spätmittelalterliche Fachwerkhäuser prägen das Bild der Innenstadt.
Urach war schon früh eine Stadt des Handwerks und Veranstaltungsort der Zünfte. Daran erinnert auch bis heute das große Volksfest “Schäferlauf“, das seinen Ursprung im Zunfttreffen der Schäfer hat.
Erreichbar ist Bad Urach von Metzingen aus mit Bahn und Bus.
Nachdem der Personenverkehr auf dieser Bahnstrecke über 20 Jahre stillgelegt war, wurde der Betrieb, Gott sei Dank, im August 1999 wieder aufgenommen. Mittlerweile ist die Elektrifizierung der Strecke und die Einführung eines Halbstundentakts geplant.
Rund um Eberstetten
Am Wochenende kann es auf den bekannten Wanderwegen um Bad Urach schon mal etwas belebter werden. Darum heben wir uns den Wasserfall für nächste Woche auf und ziehen uns zu einer Rundwanderung über dem Elsachtal zurück.
Hier gibt es so eine Art Zwischenstufe vor dem eigentlichen Albtrauf. Auf dieser Hochfläche liegen, durch ein Tal getrennt, zwei mittelalterliche Rodungsflächen. Diese Wieseninseln, Ulmer Eberstetten und Pfähler Eberstetten, werden auch heute noch teilweise als Schafweide benutzt.
Hier oben umgeben von Wiesen und Wald herrscht eine geradezu himmlische Ruhe.
Von der Bank unter der Linde auf dem sogenannten Feldherrenhügel aus hat man eine schöne Aussicht hinüber zur Ruine Hohenurach, zum Uracher Galgenberg und den Dörfern Grabenstetten und Hülben. Hier wird auch deutlich, dass wir uns zwar auf einer Ebene über dem Tal befinden, aber noch nicht auf Höhe des Albtraufs sind.
Im Maisental
Wir haben ja auf einen richtigen Regentag gehofft.
Ok, das ist jetzt nicht gerade das was man sich normalerweise im Urlaub wünscht, aber die Feuersalamander sind halt tagsüber fast nur bei feuchter Witterung unterwegs. Und wir wollten ihn unbedingt sehen, Lurchi, unseren kleinen Freund aus Kindertagen.
So sind wir dann ein paarmal im Maisental am Brühlbach und Wasserfall entlang unterwegs.
Die Wasseramsel hat hier auch ihr Revier und zum Abschluss bekommen wir sogar noch ein kleines Ständchen von einem Zaunkönig.
am Wasserfall
bei Lurchi und Co
Zur Falkensteiner Höhle
Höhlen und Aussichten stehen ja auf unserem Programm, na dann los.
Mit dem Stadtbus fahren wir in östlicher Richtung bis zur letzten Haltestelle.
Von hier wandern wir am Campingplatz Pfählhof vorbei, immer dem Bachbett der Elsach entlang, talaufwärts hinein in die Falkensteiner Schlucht.
Am Talschluss halten wir uns links, und stehen kurz darauf vor dem riesigen Eingangsportal der Falkensteiner Höhle.
Als Huhkahöhle wird sie im Roman Rulaman bezeichnet.
Eine mystische Stimmung herrscht hier, und man meint unwillkürlich jeden Moment Angekko mit seinem zahmen Uhu zu begegnen.
Wir lassen die Stimmung noch etwas auf uns wirken und wenden uns dann dem „Programmpunkt“ Aussicht zu.
Durch den steilen Buchenwald steigen wir hinauf Richtung Grabenstetten, queren den Heidengraben und schauen noch kurz den Segelfliegern zu, die hier oben ihre Kreise ziehen.
Durch den nahen Wald gelangen wir zu unserem Aussichtspunkt, dem Lauereckfelsen. Wir befinden uns hier auf einem kleinen Felsbiotop mit einem herrlichen Ausblick. Bitte achtet beim Betreten auf die seltenen Pflanzen, die hier noch wachsen. Auf Hermann‘s Schreibbänkle genießen wir noch etwas die Ruhe und Aussicht.
Zurück nach Bad Urach geht es dann hinunter am Kaltentalweiher vorbei mit Rast im Pfählerhof.
Die neue Pächterin hat gerade eröffnet und wir lassen uns zu selbergemachtem Kuchen und Kaffee überreden, super lecker.
Nach dieser kleinen Stärkung läuft es sich dann ganz gemütlich bis nach Bad Urach zurück.
Von Wittlingen nach Münsingen
Auf dem Weg zur Schillerhöhle und Ruine Hohenwittlingen erfahren wir auf dem Urgeschichtepfad „Rulamanweg“ einiges über unsere Vorfahren.
Wenn wir uns vorstellen, wir kämen jetzt von der nicht so erfolgreichen Jagd mit wenig Nahrung zu unserer Höhle zurück und müssten womöglich noch mit einem Bären um dieselbe kämpfen ...
Da sieht das heute schon anders aus. Mit einem Stück Schinkenwurst von der Metzgerei „Frech&Stricker“ und ebbes Guats vom BeckaBeck im Rucksack, sind wir da schon etwas entspannter unterwegs. Und mit den Bären kämpfen wir heute allenfalls noch mit den kleinen bunten zum Nachtisch.
Aber wir sind nicht die einzigen, die ein Vesper brauchen, in einer Felsnische neben der Wolfsschlucht entdecken wir drei junge Kolkraben die auf Nahrung warten. Wir wollen nicht länger stören und nehmen den Weg hoch zur Schillerhöhle und Ruine.
Von dort aus wandern wir hinunter ins Tal nach Seeburg, weiter zum Ermsursprung, die Trailfinger Schlucht hinauf, und über Trailfingen weiter nach Münsingen.
Auf dem Weg zum Bus, zurück nach Bad Urach, besuchen wir in der Hauptstraße von Münsingen noch eine Filiale vom „Fallenschütz“. Unsere Jagd ist auch hier erfolgreich, Schinken aus dem Wacholderrauch landet im Rucksack und aus der großen Schüssel voll frischer Maultaschen lassen wir uns auch etwas einpacken.